• 049 NAXOS
    Frankfurt am Main
    2009


  • BGF
    2.100 m²
  • BRI
    6.800 m³
  • Leistung
    1-2
  • Projektpartner
    CHOEHACKH Architekten
  • Status
    fertiggestellt

 

 
 
 

SITUATION

Das Gelände der ehemaligen Naxos-Union liegt an der Waldschmidtstraße im Frankfurter Ostend. Es überwiegt eine Blockrandstruktur mit Gründerzeitfassaden, jedoch zum Teil durchbrochen mit Großformen aus den Achtzigern. Städtebaulich herausragend ist der Mousonturm nach einem Entwurf der Architekten Gärtner und Wollmann in den Jahren 1924/1925. Der expressionistische Industriebau prägt zusammen mit den Bauten des Naxosgeländes das Wiedererkennen und Erscheinungsbild des Quartiers.

 

IDEE

Der Entwurf für ein Wohnhaus mit Kindertagesstätte orientiert sich an der Morphologie des Mousonturms. Die Fügung der Masse wird gleich dem Vorbild durch geschossweises Verschieben der Baumasse erreicht. Dadurch kann jeder Wohnung ein eigener Freibereich zugeordnet werden. Der neue Stadtbaustein fügt sich durch Materialität und regelmäßiges Fassadenraster unaufdringlich und selbstverständlich in das Stadtbild ein.

 

 

WOHNGESCHOSSE

Jeder Wohnung ist ein Freibereich zugeordnet. Der Grundrisszuschnitt ist durch ein von Innenwänden weitgehend unabhängiges statisches System frei und individuell planbar. Dadurch sind zukünftige Anpassungen an die spätere Lebenssituation einfach zu realisieren.

 

GEMEINSCHAFTSBEREICHE

Die Dachfläche ist gemeinschaftlicher Bereich und wird von den Bewohnern gemeinsam genutzt. Der Projektraum der KITA steht den Quartiersbewohnern am Abend und an Wochenenden zur Verfügung.

 

PASSIVHAUS

Das Gebäude wird im Passivhausstandard errichtet. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und die auf der Südseite einfallende Sonnenenergie reichen aus, um das Gebäude im Winter zu beheizen. Ein Blockheizkraftwerk übernimmt die Warmwasserbereitung und die Restwärme für die Winterspitzenlasten. Das zweischalige Mauerwerk wird mit 24cm Kerndämmung ausgeführt.

 

TAGESLICHT UND SONNENSCHUTZ

Die große, nach Süden ausgerichtete Glasfassade im Bereich des Kindergartens sorgt ganzjährig für ein Maximum an Tageslicht und für passive solare Gewinne in den Wintermonaten. Sie besteht aus einer passivhaustauglichen Dreifachverglasung. Der hohe Sonneneintrag macht jedoch einen Sonnenschutz im Sommer unentbehrlich. Durch die massive Bauweise sind im Gebäude ausreichend Speichermassen zur Aufnahme der Temperaturspitzen vorhanden. Als Sonnenschutzsystem werden im Bereich der Wohnungen Rollos mit Screenstoffen und im Bereich der KITA außen liegende farbige horizontale Faltläden geplant.

 

FASSADE

Als Fassadenmaterial wird Klinker mit leicht verschiedenen Farbnuancen gewählt. Im Bereich des Sockels bekommt die Fassade durch leichtes Vor- und Rückspringen des Ziegelsteins ein zusätzliches horizontales Relief. Die Öffnungen des Erdgeschosses spiegeln die öffentliche Nutzung des Gebäudes wieder. Hier gibt es niedrige langgezogene Fenster. In den tiefen farbigen Brüstungen können die Kinder der KITA sitzen, beobachten und mit Außen kommunizieren. An der Ostecke befindet sich hinter der raumhohen Verglasung der Quartiersraum. Er orientiert sich zum inneren langgestreckten Platz zwischen alter Industriehalle und ehemaligen Verwaltungsgebäude.

Er dient tagsüber für die Kita als Projektraum. Abends oder am Wochenende wird er von den Bewohnern des Quartiers für soziale und gemeinschaftliche Projekte genutzt. Die Fenstergrößen der darüberliegenden Geschosse sind in ihren Proportionen einheitlich und zurückhaltend. Sie sollen den Blick von der Gesamtform des Gebäudes nicht ablenken.